5-jähriges Jubiläum und Jahresbericht 2017
Die Rettungshundestaffel Bergstraße-Odenwaldkreis e.V. blickt auf 5 spannende Jahre zurück.
Wir schreiben das Jahr 2013, einige Hundeführer treffen sich am 08. Februar, gründen eine neue Rettungshundestaffel im Kreis Bergstraße. Ziel ist es in Zusammenarbeit mit der hessischen Polizei, vermisste Personen zu finden und zu retten. Erreichen wollten wir das durch die verstärkte Ausbildung von Personenspürhunden, sogenannte Mantrailer. Im Rückblick dürfen wir behaupten, dass ist uns sehr gut gelungen!
Doch der Reihe nach, natürlich gab es da einige Besuche bei ämtern, dem Amtsgericht, Sichtung bei der hessischen Polizei für die Zulassung als Rettungshundestaffel und Beitritt zur hessischen Kooperation der Rettungshundestaffeln. Diese Kooperation ist noch immer einmalig in Deutschland. Im Juni 2013 waren alle bürokratischen Aufgaben erledigt, unser Verein eingetragen und als Gemeinnützig anerkannt. Die erforderliche Ausrüstung war angeschafft, die Ausbildung abgeschlossen. Fünf einsatzfähige Flächensuchhundeteams und unser erster Mantrailer hatten die Zulassung!
Unser erster Einsatz führte uns am 13.06.2013 nach Mörlenbach. Im diesem Jahr folgten noch 11 weitere Einsätze die uns im Kreis aber auch weit darüber hinaus forderten.
2014 stand im Zeichen weiterer Beschaffung von Ausrüstung und eines Transportfahrzeuges, dass wir in Eigenregie mit 16 Hundeboxen ausstatteten und Platz für Geräte und Materialien für Einsätze an Bord hatte. In letzter Minute fertig geworden und durch den damaligen Landrat Matthias Wilkes in Dienst gestellt, hatte unser Fahrzeug „Fridolin“ auf dem Mai Markt Mannheim unter dem Motto „Unser Schulterschluss für Ihre Sicherheit“ seinen ersten Auftritt. Der zweite folgte kurz darauf auf dem Hessentag 2014 in Bensheim. Auf der Freifläche bei „Der Natur auf der Spur“ durften wir gemeinsam mit der Gruppe Ortung des THW OV Viernheim unsere Arbeit einem großen Publikum vorstellen. 44 Einsätze, viele Trainingsstunden, Vorführungen, neue einsatzfähige Teams, Trainingswochenenden, Aus- und Weiterbildungen waren weitere Herausforderungen in diesem Jahr.
2015 investierten wir viel Zeit, um mit den anderen Hilfsorganisationen in Kontakt zu kommen, gemeinsame Trainings und übungen durchzuführen, um in Einsätzen besser und effektiver zu werden. Auch das gelang sehr gut, so haben wir zu vielen Staffeln aber auch zu Polizei und Feuerwehren heute einen kurzen Weg. Die Alarmierungszeiten werden kürzer und dies gilt im besonderen für Nachalarmierungen. Das Jahr 2015 mit 52 Einsätzen hat uns noch einmal gezeigt, alleine sind solche Einsätze kaum erfolgreich zu bewältigen.
2016 standen einige Prüfungen und überprüfungen an, die wir, wie im schon im Vorjahr, erfolgreich absolvierten. Die Anfragen aus Kindergärten, Schulen, Seniorenheimen, um unsere Arbeit einmal vorzustellen, nahmen wir gerne an. Schon wie in den Jahren zuvor sind wir bei der Feuerwehr Heppenheim am 1. Mai zu Gast, um gemeinsam mit den Kollegen von DRK, Maltesern, THW und DLRG ein typisches Einsatzszenario zu zeigen. 35 Einsätze ließen uns ein wenig Zeit dafür. Jedoch mit der Einsatzerfahrung bemerkt man, was alles in der Rettungshundearbeit noch nicht so recht funktioniert, auf diese Probleme setzen wir seitdem Schwerpunkte in der Ausbildung. Aus diesem Grund reduzieren wir unser Engagement außerhalb von Einsätzen dann etwas.
Im Jahr 2017 hatten wir 42 Alarmierungen zu Personensuchen vorwiegend in Hessen. Neben den Einsätzen besuchten wir Feuerwehren, um über unsere Arbeit und die Arbeitsweisen von Mantrailern und Flächensuchhunden zu informieren. Wir waren Gäste in Seniorenheimen, Schulen und Kindergärten. Bei Ferienspielen, Jugendfreizeiten und in Flüchtlingsheimen übernahmen unsere Hunde die Aufgabe, den Kindern und Jugendlichen den richtigen Umgang mit dem besten Freund des Menschen und ihre Fähigkeiten zu zeigen.
Zum 5. Mal in Folge, waren wir auf dem Mai Markt Mannheim unter dem Motto „Unser Schulterschluss für Ihre Sicherheit“ vertreten, um mit anderen Hilfsorganisationen unsere Leistungsfähigkeit einem breiten Publikum vorzustellen. Auch in diesem Jahr sind wir am 28.04.2018 auf der Freifläche vor dem Rhein-Neckar-Fernsehen und in Halle 25 dabei.
Ein großer Teil unserer ehrenamtlichen Tätigkeit floss natürlich wieder in die Ausbildung. Ausbildungswochenenden im Hunsrück oder in Bayern standen auf dem Programm, Fort- und Weiterbildungen zu einsatzrelevanten Themen und Prüfungen, die zum größten Teil bestanden wurden, waren dabei die Höhepunkte in diesem Jahr.
Sehr schön ist die Entwicklung der Zusammenarbeit mit anderen Staffeln, gemeinsame Trainings, Einsatzübungen, dass alles hat jetzt schon geholfen, um in Einsätzen schneller und besser zusammen zu arbeiten. Die Ansprechpartner der einzelnen Hilfsorganisationen persönlich zu kennen, hat sich bei Einsätzen gemeinsam mit Polizei, Feuerwehr, THW, ASB, DLRG, DRK, JUH, Malteser, der Bergwacht und nicht zu vergessen dem BRH mehr als einmal bewährt.
Erinnern wollte ich gerne an die, die Ihre Angehörigen noch immer vermissen − viel Kraft und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit voller Ungewissheit. Aber auch ein Dankeschön für das Vertrauen das Sie uns schenken, wenn wir so plötzlich in ihrem Leben auftauchen und nicht immer eine positive Nachricht überbringen können.
2017 verbrachten wir alleine in Einsätzen über 2.000 Stunden und unzählige Kilometer auf der Straße. Weitere 10.000 Stunden im Training, bei Fort- und Weiterbildungen, Vorführungen und Besuchsdiensten. Auch der organisatorische Teil nimmt einen beträchtlichen Teil ein. Ebenso darf man den finanziellen Aspekt unserer ehrenamtlichen Tätigkeit nicht außen vor lassen.
Danke daher auch an unsere Fördermitglieder und Sponsoren die unsere Arbeit mit Zuwendungen für wichtige Anschaffungen (wie in 2017 mit der Beschaffung von digitalen Kenwood Funkgeräten, darüber werden wir gesondert berichten) unterstützen. Danke aber auch wieder an unsere Familien, die unsere zeitaufwendige Arbeit unterstützen, die mehr ist als nur ein Hobby.
2018 hatten wir bereits (Stand 08.02.18) wieder 11 Alarmierungen, insgesamt sind das 196 Einsätze seit Juni 2013. Im Einsatz befinden sich in der Regel 10 − 12 Hundeführer und Helfer, bei einer Einsatzdauer von wenigen Minuten, wenn die vermisste Person schon auf der Anfahrt gefunden wird, bis zu drei Tagen, wenn immer neue Hinweise auf den Verbleib der vermissten Person eingehen. Das ergibt eine Einsatzzeit von fast 15.000 Stunden die wir rein ehrenamtlich und ohne Zuschüsse erbringen. Um weiterhin vernünftig arbeiten zu können, halten die Mitgliederanzahl im Bereich von 20, so bleiben die Trainings effektiv und es kann auf den Leistungsstand eines jeden Hundes eingegangen werden.
Eine wichtige Frage die sehr häufig gestellt wird, ist die nach den Erfolgen. Glücklicherweise finden wir Menschen auch lebend, aber für uns bedeutet auch der Fund eines leblosen Menschen Erfolg und auch wenn wir Hinweise auf deren Grundlage die Polizei die vermisste Person finden kann, werten wir als Erfolg. Denn dafür bilden wir unsere Hunde aus. Sicherlich ist es belastend für unser Team jemanden leblos bergen zu müssen, die Rückmeldung der Angehörigen ist in diesen Fällen um ein vielfaches intensiver als bei den Personen die wir lebend finden. Nicht erfolgreich können wir sein, wenn Personen nicht gefunden werden wollen oder mit Fahrzeugen unterwegs sind. Späte Alarmierungen, für die es viele Gründe geben kann, geben den Vermissten immer einen Vorsprung!
Für 2018 wünschen wir uns weiterhin die sehr gute Zusammenarbeit mit Behörden und Hilfsorganisationen, dass wir bei unseren Einsätzen so erfolgreich sind wie im vergangenen Jahr und im Sinne der vermissten Menschen noch etwas erfolgreicher. Danke für das Vertrauen und die Unterstützung.